Schalldruckpegel bei Metal-Konzert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Metal-Band - COLDSPOT - bei ihrem Auftritt

bei der Halloween Metal Show 2017 in Bonn

 

 

Geräuschmessungen im Zuhörerbereich bei einem Metal-Konzert

 

Bei Musikveranstaltungen oder in Diskotheken kann es bekanntlich laut werden. So wurden z.B. von Ising el al. [1] in Berliner Diskotheken unglaublich hohe Schalldruckpegel von 92 dB(A) bis 110 dB(A) gemessen. Nach Hohmann [2] muss man auf der Tanzfläche einer Diskothek mit Pegeln von 90 bis 100 dB(A) rechnen. Noch höhere Schalldruckpegel von 90 bis 105 dB(A) gibt er für den Zuhörerbereich bei Rockkonzerten an.

In der Halloween-Nacht 2017 ergab sich die Gelegenheit, bei der Halloween Metal Show in der Kellerbar N8 Lounge/Bonn einmal ein paar eigene Schallmessungen zu machen. Bei der Veranstaltung spielten 3 Bands über ca. 3 Stunden mit nur kurzen Unterbrechungen beim Wechsel. 

Im Zuhörerbereich wurden in verschiedenen Bereichen des Lokals jeweils Schalldruckpegel von ca. 103 bis 106 dB(A) ermittelt. In der Terzbandanalyse zeigte sich eine relativ breitspektrale Geräuschbelastung mit hohen Terzbandpegeln von mehr als 90 dB zwischen 31 Hz und 5000 Hz und den höchsten Pegeln von mehr als 100 dB im Frequenzbereich um 100 Hz.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausgehend von einer mittleren Geräuschbelastung von 103 dB(A) über 3 Stunden errechnet sich ein Tages-Lärmexpositionspegel von ca. 99 dB(A), wenn man die übrige Zeit des Tages als lärmfrei annimmt. Bezogen auf die Woche (40 Stunden) ergibt sich ein Wochen-Lärmexpositionspegel von ca. 92 dB(A) bei Annahme einer ansonsten lärmfreien Woche. Bei langjähriger Belastung in dieser Höhe besteht zweifellos die Gefahr einer Gehörschädigung (siehe „Beurteilung von Gehörschadensfällen“). Weil das inzwischen allgemein bekannt ist, benutzt ein großer Teil der Konzertbesucher Gehörschutzstöpsel, die einen ausreichenden Schutz darstellen sollten.

  

Literatur 

[1] Ising, H. et al.: Hörschäden bei jugendlichen Berufsanfängern aufgrund von Freizeitlärm. Z. f. Lärmbekämpfung 35 (1988), S. 34-41  

[2]  Hohmann, B.W.: Musik und Hörschäden - Informationen für alle, die Musik spielen oder hören, Suva; Freizeitsicherheit, Postfach, 6002 Luzernüberarbeitete Ausgabe 02/2017